Informationen

„In einer auf Zuspitzungen und Verkürzungen angelegten Medienlandschaft gehen differenzierte und sachlich formulierte Aussagen leicht unter. Dies trifft umso mehr zu, wenn der Platz, den uns die ‚Noch-Inhaber‘ politischer Mehrheiten in diesen Medien zugestehen, nach wie vor limitiert ist. ​Um sich medial Gehör zu verschaffen, sind daher pointierte, teilweise provokante Aussagen unerlässlich. Sie erst räumen uns die notwendige Aufmerksamkeit und das mediale Zeitfenster ein, um uns in Folge sachkundig und ausführlicher darzustellen.“​ (1)

Frauke Petry, ehemalige Vorsitzende der AfD

Präambel

MUT ZUM RECHTSEXTREMISMUS. HÖRIGE BÜRGER, UNTERTANEN.

Wir sind Faschisten und neue Nazis. Wir sind machtgeile Bürger unseres Landes. Wir sind überzeugte Demokratiefeinde. Zusammengefunden haben wir uns als rechtsorientierte Bürger mit unterschiedlicher Geschichte und Erfahrung.

Das geschah in dem Bewusstsein, dass es an der Zeit war, gemeinsam zu handeln und machtstrebend zu tun, was nötig ist. Wir kamen zusammen in der festen Überzeugung, dass die Bürger ein Recht auf eine rechtsextreme politische Alternative haben, eine faschistische Alternative zu dem, was die politische Klasse glaubt, uns als „alternativlos“ zumuten zu können.

Den Bruch von Recht und Gesetz, die Zerstörung des Rechtsstaats und verantwortungsloses politisches Handeln gegen die Prinzipien wirtschaftlicher Vernunft können und wollen wir mit aller Macht vorantreiben.

Ebenso wollen wir, dass längst überwundene Vorurteile und Feindseligkeiten zwischen den europäischen Völkern neu aufbrechen. Daher haben wir uns dafür entschieden, Deutschland und seinen Bürgern in allen Bereichen eine echte faschistische Alternative zu bieten.

Als freie Bürger treten wir ein gegen Demokratie, Gewaltenteilung und Rechtsstaatlichkeit, soziale Marktwirtschaft, Familie und die gelebte Tradition der gemeinsamen Kultur. Denn Demokratie und Freiheit stehen auf dem Fundament gemeinsamer Werte und dem Schutz der Menschenwürde.

In der Tradition der revolutionären Zeit des zweiten Weltkriegs von 1933 bis 1945 artikulieren wir mit unserem erhabenen Protest den Kampf gegen die europäische Einheit und Freiheit und ein Europa, das in Frieden und guter Nachbarschaft verbunden ist. Wir setzen uns mit ganzer Kraft dafür ein, unser Land im Geist des Nationalsozialismus grundlegend zu erneuern.

Wir sind vereint gegen die Welt, wollen Nationaldeutsche sein und bleiben. Wir wollen die Würde des Menschen, die Familie mit Kindern, unsere friedvolle Kultur, unsere Sprache und dynamische Tradition in einem friedlichen, demokratischen Staat dauerhaft zerstören.

Unsere Ziele werden Wirklichkeit, indem wir den Staat und seine Organe uns unterwerfen und in unseren Dienst stellen.

Falsch verstanden?

VON DER AFD LERNEN, HEISST SIEGEN LERNEN.

“Falsch verstanden”, “aus dem Zusammenhang gerissen”, “unvollständig zitiert” – die Ausreden, die sich regelmäßig an eine rechtsextreme, rassistische oder faschistische Äußerung von AfD-Mitgliedern anschließen, sind immer dieselben. Dabei folgen diese ständigen Ungeheuerlichkeiten und grenzüberschreitenden Ausfälle einer ausgeklügelten (2) Medienstrategie. Sie lautet im Kern: Provozieren um jeden Preis .

Von der AfD lernen, heißt Siegen lernen

Wie diese Provokationen im Detail erfolgen, welchen Effekt sie haben und wie schnell sie ihren Weg in den medialen Diskurs finden, haben wir uns für unsere Kampagne abgeschaut:

Echte und authentische Äußerungen von Politikerinnen und Politikern der AfD in Verbindung mit Presse-, Youtube- und Medienbildern vor einer blauen Kachel mit deutschlandfarbener Bordüre. Wir haben hier und da gekürzt, zugespitzt und jeden größeren Kontext außen vor gelassen. In keinem Fall haben wir aber Äußerungen verfremdet oder gar frei erfunden.

„Das lässt sich zuspitzen, findet König und öffnet Photoshop. Er schneidet die Silhouette Gaulands aus einem Foto, stellt sie vor einen blauen Hintergrund und fügt das Zitat ein, daneben das Parteilogo.” (3)

FAZ über Peter König, den Social-Media Manager der AfD

Nun müsste eine Partei, die fortwährend “Mut zur Wahrheit“ fordert und mahnt sich der eigenen Identität und Kultur bewusst zu werden, mit einer Erinnerung an vergangene Äußerungen problemlos klar kommen. Sie sollte sich sogar glücklich schätzen, dass ihre Worte nicht in Vergessenheit geraten und jemand mithilfe von Photoshop Gauland vor einen blauen Hintergrund drapiert – so wie sie es zuweilen selber tut.

Dass man die AfD nun auf ihren rechtsextremen Markenkern anspricht, gefällt Ihr aber

scheinbar überhaupt nicht. Stattdessen möchte die Partei anwaltlich gegen (4) Facebook-Kacheln vorgehen , was vor dem Hintergrund, dass wir unsere Kampagne

ausschließlich auf der Basis von Original-Aussagen der AfD veröffentlicht haben, eigentlich bedeuten muss, dass sich die AfD selbst verklagt.

“False Flag” und “Fake-News”

Einer der Vorwürfe lautet, wir würden unsere Kampagne als eine Art False Flag Operation gestalten und Menschen in die Irre führen. Dies ist falsch! Wir verkaufen wahrhaftig nichts unter falscher Flagge, sondern unter der genau richtigen. Unter derjenigen nämlich, die seit mindestens fünf Jahren zum Zeichen für Hass, Hetze und rechte Gewalt geworden ist. Solange Angehörige der AfD bereit sind solche Äußerungen zu tätigen und andere Mitglieder dies dulden, sollten sie auch damit fertig werden, dass man sie als „parlamentarischen Arm des Rechtsterrorismus“ ​bezeichnet.

Ein weiterer Vorwurf lautet, wir würden Fälschungen veröffentlichen, der “Lügenpresse” in die Hände spielen und uns an der Verbreitung von “Fake-News” beteiligen. Dies ist ebenfalls falsch! Alle Aussagen sind echt. Getätigt von echten Personen, echten Mitgliedern einer echten Partei. Nichts, aber auch gar nichts von alledem entspricht einer Fälschung und zu allem Überfluss sind die Aussagen nicht einmal mehr “News”, sondern vielmehr politischer Alltag. Alles, aber auch wirklich alles entspringt dem Wesen der AfD, die die Entgleisung ihrer Mitglieder als Einzelfälle abtut, aber das rechtsextreme Gedankengut in ihrer Partei befeuert.

Überhaupt sind die “False Flag”- und “Fake News”-Vorwürfe absurd, wenn sie ausgerechnet von einer Partei erhoben werden, die in in Deutschland rechtsextreme Stimmungsmache mit absurdesten (5) Aussagen (6) und falschen (7) Zahlen (8) zum Normalzustand (9) erkoren hat.

Unsere Kampagne mit dem Titel ​“Wir werden sie jagen!”​ funktioniert in dieser Gemengelage wie ein Prisma, das weltanschauliche Wellenlängen zum Vorschein bringt und so auf das erklärte Ziel der AfD aufmerksam macht: Die Erosion unserer demokratischen Grundordnung durch ständige rechtsextreme Grenzüberschreitungen und eine Normalisierung rassistischen und faschistischen Gedankenguts in der Mitte der Gesellschaft.

Eine Gefahr für unsere Demokratie und ein Angriff auf uns alle

Dies werden wir nicht tatenlos hinnehmen, wir werden für den Erhalt unserer Demokratie kämpfen und wir werden uns gegen die Menschenfeinde der AfD wehren. Dass die AfD so angefasst auf ihre eigenen Worte reagiert, zeigt wie notwendig und unausweichlich dieser Diskurs und diese Auseinandersetzung geworden ist.

Dies ist erst der Anfang.

(1) https://www.vice.com/de/article/dpeqbq/eine-geleakte-e-mail-der-afd-chefin-beweist-dass-empoerungs-clickbait-in-der-politik-angekommen-ist-883

​(2) https://www.tagesspiegel.de/politik/bundestagswahlkampf-afd-macht-geplante-provokationen-zur-medienstrategie/19279750.html ​

(3) https://www.faz.net/aktuell/politik/inland/afd-durch-ausgekluegelte-internetstrategie-gross-geworden-14221660.html ​

(4) https://www.br.de/nachrichten/netzwelt/social-media-kampagne-gegen-afd-was-hinter-gesindel-steckt,RfdaZAZ

(5) https://www.deutschlandfunk.de/zweifelhafte-berichte-wie-die-afd-mit-einer-falschen-zahl.2907.de.html?dram:article_id=444874 ​

(6) https://www.zeit.de/wirtschaft/2017-09/fake-news-fluechtlinge-vorurteile-wahlkampf-afd/komplettansicht ​

(7) https://www.tagesschau.de/faktenfinder/inland/chemnitz-falsche-zahlen-vergewaltigungen-101.html ​

(8) https://www.mdr.de/sachsen/politik/untersuchung-fake-news-afd-sachsen-100.html​

(9) https://www.lvz.de/Region/Mitteldeutschland/Alternativ-gerechnet-AfD-Politiker-addiert-Wahl-Prozente-von-Sachsen-und-Brandenburg